Donnerstag, März 28, 2024

Deutsche Sprache, schwere Sprache: Stimmt das?

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Der Satz „Deutsche Sprache, schwere Sprache“ wird den meisten Deutschen bekannt sein. Er erkennt die Abneigung und die Herausforderung an, die mit dem Image der deutschen Sprache fest verbunden sind.

Natürlich geht das Erlernen des Deutschen mit einigen einfacheren und einigen komplexeren Elementen einher. Daneben kommt es für Ausländer, die Deutsch lernen möchten, auch darauf an, wie ihre eigene Muttersprache aufgebaut ist. Sind Kenntnisse einer slawischen Sprache oder von Latein vorhanden, wirken die vier verschiedenen Fälle im Deutschen zum Beispiel gar nicht so unverständlich.

Deutschkurse für Ausländer & Migranten bilden eine tolle Möglichkeit, die deutsche Sprache schon bald sicher zu beherrschen. Ob das Lernen sich dabei wirklich so schwer gestaltet, wie es der Ruf des Deutschen annehmen lässt, zeigt der folgende Beitrag.

Das grammatikalische Geschlecht

Englische Muttersprachler haben besonders mit dem grammatikalischen Geschlecht im Deutschen große Probleme. Die Sprache sieht drei verschiedene Geschlechtsformen vor, nämlich neutral, weiblich und männlich.

Dabei besitzt jedes Nennwort ein bestimmtes Geschlecht. Wird auf Deutsch ein neues Nennwort gelernt, ist so das jeweilige Geschlecht direkt mitzulernen.

Die Deklinationen und unterschiedlichen Fälle

Genitiv, Dativ, Akkusativ und Nominativ bilden im Deutschen die vier grammatikalischen Fälle. Der jeweilige Fall wird dabei von der Wortfunktion bestimmt, die wiederum von dem genutzten Artikel abhängt.

Diejenigen, die eine slawische Sprache, Latein oder Russisch gelernt haben, können jedoch bereits auf einen gewissen Erfahrungsschatz mit unterschiedlichen Fällen beim Erlernen des Deutschen zurückgreifen.

Bild: © N.Savranska, stock.adobe.com

Die Wortreihenfolge

Das zweite Verb findet sich im Deutschen am Satzende. Daneben führen auch bestimmte Konjunktionen, wie beispielsweise „weil“, dazu, dass das Verb an das Ende des Satzes gestellt wird.

Darüber hinaus reihen sich Verben am Satzende gerne auf, besonders, wenn es sich um einen Satz in der Vergangenheit handelt.

Der Plural

Leider gibt es im Deutschen fünf unterschiedliche Endungen für den Plural – im Englischen wird dagegen beispielsweise in der Regel lediglich ein „s“ hinzugefügt.

Daher ist es sinnvoll, bei dem Erlernen neuer Wörter ebenfalls direkt den jeweiligen Plural mitzulernen.

Die Zeitfolgen

In der deutschen Sprache ist es vollkommen normal, auf die Gegenwartsform zurückzugreifen, wenn eigentlich von der Zukunft gesprochen wird.

In vielen Regionen des Landes nutzen Redner, die sich auf die Vergangenheit beziehen, außerdem das Präteritum in 99 Prozent der Fälle – dies ist also recht einfach zu erlernen. Im Spanischen und Englischen gestalten sich die Vergangenheitsformen im Vergleich dazu wesentlich umfangreicher.

Die Aussprache und Rechtschreibung

Anders als im Französischen oder im Englischen, wird die deutsche Sprache in den meisten Fällen so ausgesprochen, wie sie auch gelesen wird. Rechtschreibung und Aussprache gestalten sich daher recht einfach.

Daneben sieht die deutsche Sprache vor, sämtliche Silben auszusprechen. Gespräche, Lieder und Fernsehsendungen auf Deutsch können so von den Lernenden meist gut verstanden werden.

So schwer ist die deutsche Sprache gar nicht

Das Vorurteil, dass das Lernen von Deutsch sich überaus schwer gestaltet, trifft in diesem Ausmaß in der Realität kaum zu. Die deutsche Sprache enthält sowohl Bereiche, die schwer als auch solche, die recht einfach zu erlernen sind.

Grundsätzlich ist natürlich stets das individuelle Empfinden dafür ausschlaggebend, ob der Lernstoff als schwer oder einfach beurteilt wird.

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