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Autor: Wilhelm Müller
Werk: Erstarrung
Erscheinungsjahr: 1824
Epoche: Romantik
Info: Erstarrung ist das vierte Gedicht aus dem Gedichtzyklus Die Winterreise von Wilhelm Müller. Es wurde zudem von Franz Schubert 1827 vertont.
Erstarrung
Ich such im Schnee vergebens
Nach ihrer Tritte Spur,
Hier, wo wir oft gewandelt
Selbander durch die Flur.
Ich will den Boden küssen,
Durchdringen Eis und Schnee
Mit meinen heißen Tränen,
Bis ich die Erde seh.
Wo find ich eine Blüte,
Wo find ich grünes Gras?
Die Blumen sind erstorben,
Der Rasen sieht so blaß.
Soll denn kein Angedenken
Ich nehmen mit von hier?
Wenn meine Schmerzen schweigen,
Wer sagt mir dann von ihr?
Mein Herz ist wie erfroren,
Kalt starrt ihr Bild darin:
Schmilzt je das Herz mir wieder,
Fließt auch das Bild dahin.
Mehr Infos zum Werk Erstarrung
https://de.wikipedia.org/wiki/Winterreise#Erstarrung