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Autor: Wilhelm Müller
Werk: Gute Nacht
Erscheinungsjahr: 1824
Epoche: Romantik
Info: Gute Nacht ist das erste Gedicht aus dem Gedichtzyklus Die Winterreise von Wilhelm Müller. Es wurde zudem von Franz Schubert 1827 vertont.
Gute Nacht
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh‘ –
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit:
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Bis man mich trieb‘ hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern, –
Gott hat sie so gemacht –
Von einem zu dem andern –
Fein Liebchen, Gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär Schad um deine Ruh,
Sollst meinen Tritt nicht hören –
Sacht, sacht die Türe zu!
Schreib im Vorübergehen
Ans Tor dir „Gute Nacht“,
Damit du mögest sehen,
Ich hab an dich gedacht.
Mehr Infos zum Werk Gute Nacht
https://de.wikipedia.org/wiki/Winterreise#Gute_Nacht