Freitag, April 26, 2024

Hermann und Thusnelda – Friedrich Gottlieb Klopstock

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Autor: Friedrich Gottlieb Klopstock
Werk:
Hermann und Thusnelda
Erstellungsjahr: 1752

„Ha, dort kömmt er mit Schweiß, mit Römerblute,
Mit dem Staube der Schlacht bedeckt! So schön war
Hermann niemals! So hats ihm
Nie von den Augen geflammt!

Komm! ich bebe vor Lust, reich mir den Adler
Und das triefende Schwert! komm, atm‘ und ruh hier
Aus in meiner Umarmung,
Von der zu schrecklichen Schlacht.

Ruh hier, daß ich den Schweiß der Stirn abtrockne
Und der Wange das Blut! Wie glüht die Wange!
Hermann, Hermann, so hat dich
Niemals Thusnelda geliebt!

Selbst nicht, da du zuerst im Eichenschatten
Mit dem bräulichem Arm mich wilder faßtest!
Fliehend blieb ich und sah dir
Schon die Unsterblichkeit an,

Die nun dein ist. Erzählts in allen Hainen,
Daß Augustus nun bang mit seinen Göttern
Nektar trinket, daß Hermann,
Hermann unsterblich ist!“

„Warum lockst du mein Haar? Liegt nicht der stumme
Tote Vater vor uns? O, hätt‘ Augustus
Seine Heere geführt, er
Läge noch blutiger da!“

„Laß dein sinkendes Haar mich, Hermann, heben,
Daß es über dem Kranz in Locken drohe!
Siegmar ist bei den Göttern!
Folg du und wein ihm nicht nach!“

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