Samstag, April 20, 2024

Nänie – Friedrich von Schiller

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Autor: Friedrich von Schiller
Werk:
Nänie
Erscheinungsjahr: 1800
Epoche: Klassik

Info: Die Nänie allgemein ist ein Trauergesang, der Leichenzüge im antiken Rom begleitete. (siehe Wikipedia)

Auch das Schöne muß sterben! Das Menschen und Götter bezwinget,
Nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus.
Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher,
Und an der Schwelle noch, streng, rief er zurück sein Geschenk.
Nicht stillt Aphrodite dem schönen Knaben die Wunde,
Die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt.
Nicht errettet den göttlichen Held die unsterbliche Mutter,
Wann er, am skäischen Tor fallend, sein Schicksal erfüllt.
Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Töchtern des Nereus,
Und die Klage hebt an um den verherrlichten Sohn.
Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
Daß das Schöne vergeht, daß das Vollkommene stirbt.
Auch ein Klaglied zu seyn im Mund der Geliebten ist herrlich,
Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.

Mehr Infos zum Werk Nänie

https://de.wikipedia.org/wiki/Nänie#Schillers_Nänie

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