Dienstag, April 16, 2024

Studie: Schüler leiden unter Lockdown

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Für eine Studie des Ifo-Instituts über die Lage der Schulkinder im zweiten Lockdown wurden zirka 2.100 Eltern der Schüler befragt. Das Ergebnis sieht nicht gut für unsere Schulkinder aus.  

Unsere Schüler/innen lernten täglich weniger als drei Stunden wie es normal üblich ist. Das könnte böse Folgen für ihr späteres Berufsleben haben. Schüler/innen aus Akademikerfamilien haben dagegen größere Chancen durch Förderungen beim Lernen daheim.



Fortschritt durch Onlineunterricht


In der heutigen Situation haben Familien technisch mehr Möglichkeiten. Fast jedes Kind im Schulalter besitzt bereits einen eigenen Computer oder Laptop und verfügt daher über die geläufigen Grundkenntnisse. Etwa 75 Prozent genießen dabei einen annehmbaren Internetzugang, über den am Onlineunterricht teilgenommen werden kann. Maximal 40 Prozent können einer wöchentlichen Videokonferenz der gesamten Schulklasse beisitzen.



Weniger Lernerfolg, große psychische Belastung


Die meisten Eltern gaben im Laufe der Studie an, ihre Kinder, deren Leistungen sich etwas unter dem Notenschnitt bewegen, würden beim normalen Schulunterricht mehr lernen als beim Lernen zuhause. Die Eltern beziffern das Lernen zuhause als weniger effektiv.

Dazu kommt die psychische Belastung, die massive Auswirkungen auf die Lernfähigkeit hat. Die Schüler/innen vermissen im Lockdown ihre Hobbys, Freunde und Vereine. Durch die monatelange Schulschließung konnten sie sich nicht mehr treffen und zusammen ihre Freizeit verbringen.
Außerdem neigen die Schulkinder in dieser Zeit aufgrund von Bewegungsmangel unter Gewichtszunahmen. Dazu kommt, dass der Familienfrieden durch die angespannte Situation öfters gestört wird.



Soziale Unterschiede der Elternhäuser


Laut Studien haben inzwischen ein Fünftel aller Schüler/innen zusätzliche Nachhilfe genossen. Allerdings gibt es soziale Unterschiede – nicht jede Familie kann sich die Kosten für die Nachhilfestunden leisten. Die Teilnahme an Nachhilfeförderungsmaßnahmen liegt bei Nicht-Akademiker-Haushalten 13 Prozent über denen von Akademikerhaushalten.

Kinder aus besserverdienenden Kreisen, etwa Akademiker-Haushalten, haben bessere Chancen, Nachhilfestunden zu bekommen. Unsere Bildungsministerin, Frau Karliczek, sieht hier Handlungsbedarf, um die Organisation von Unterstützungsmaßnahmen fördernd zu erleichtern.



Planung staatlicher Nachhilfe


Unsere Bundesregierung plant zurzeit die staatliche Nachhilfe wegen Corona. Die Lernrückstände in deutschen Schulen stellen sich für die Zukunft unserer Kinder dramatisch dar, die Schüler/innen dürfen durch die Corona-Pandemie den Anschluss nicht verpassen. Deshalb beabsichtigt Bildungsministerin Karliczek für ein Nachhilfeprogramm eine Milliarde Euro bereitstellen.

Ihr Ziel ist, ein Programm für alle Schüler/innen, die einen Wechsel auf weiterführende Schulen vor sich haben oder ihre Ausbildung beginnen.
Dafür ist es notwendig, innerhalb einer Lernstandserhebung den passenden Bedarf zu ermitteln. Erste Angebote werden bereits in den Sommerferien bereitstehen.
In sämtlichen Bundesländern sollen, laut Bildungsministerin, am Ende dieses Schuljahres Lernstandserhebungen in den Kernfächern stattfinden. Als Dauer ist zur Auswahl angegeben: Ein halbes Jahr lang vier Stunden wöchentlich oder ein ganzes Schuljahr mit zwei Stunden wöchentlich. Neue, zusätzliche Förderangebote würden spätestens zum neuen Schuljahr bereitstehen. Die Angebote beziehen sich auf die Kernfächer Mathe, Deutsch und eventuell auf die erste Fremdsprache.

Die Bundesbildungsministerin wird für die Durchführung des Programms innerhalb der Länder die dort verfügbaren Strukturen nutzen. Denkbar wäre zum Beispiel die Arbeit von pensionierten Lehrkräften, Lehramtsstudierenden, privaten Nachhilfeanbietern und Bildungsstiftungen.

Foto: ©Davide Angelini/adobe.com

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