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Autor: Georg Trakl – bei Wikipedia
Werk: Verfall
Wichtig: Es gibt noch ein weiteres Gedicht mit dem Titel Verfall von Georg Trakl. Hier kommst du zum jeweils anderen Gedicht.
Verfall
Es weht ein Wind! Hinlöschend singen
Die grünen Lichter – groß und satt
Erfüllt der Mond den hohen Saal,
Den keine Feste mehr durchdringen.
Die Ahnenbilder lächeln leise
Und fern – ihr letzter Schatten fiel,
Der Raum ist von Verwesung schwül,
Den Raben stumm umziehn im Kreise.
Verlorner Sinn vergangener Zeiten
Blickt aus den steinernen Masken her,
Die schmerzverzerrt und daseinsleer
Hintrauern in Verlassenheiten.
Versunkner Gärten kranke Düfte
Umkosen leise den Verfall –
Wie schluchzender Worte Widerhall
Hinzitternd über off’ne Grüfte.